Als Finanzberater brauchst du Kunden. Die Kundenakquise – also Leads zu erhalten und diese dann über das Beratungsgespräch hinaus bis zum Abschluss zu bringen – ist mitunter ein schwieriges Unterfangen.
Vor allem am Anfang deiner Karriere als Finanzberater hast du oft nur zwei Optionen: Entweder du bettelst bei Freunden und Bekannten um Beratungsgespräche und Empfehlungen oder du versuchst dein Glück bei Bestandskunden. Beide Varianten sind nicht das Wahre und du fragst dich, ob es nicht noch weitere Möglichkeiten für die Kundenakquise gibt.
Die gibt es und wir verraten dir, welche das sind. In diesem Beitrag erhältst du von uns einen Leitfaden mit Tipps und Beispielen sowie eine Checkliste zur Kundengewinnung.
Schritt 1: Kundenbedarf planen
Vor allem Neueinsteiger brauchen zu Beginn einen Plan, wie sie bei der Kundenakquise vorgehen müssen, um die richtigen Ziele mithilfe der richtigen Strategien zu erreichen. Dafür brauchst du als erstes ein Umsatzziel.
Mit deinem Einkommen solltest du mindestens deine laufenden Ausgaben (Lebenskosten, Miete, usw.) decken und dir einen Puffer für Notfälle ansparen können. Wie viele Neukunden brauchst du also?
Neukundenbedarf selbst berechnen
Du möchtest pro Monat 2.000 Euro für dich haben. Da du europäischer Bürger bist, zahlst du etwa ein Drittel für Steuern und andere Abgaben (Versicherungen usw.). Das bedeutet, dass du pro Monat 3.000 Euro brutto verdienen musst, damit 2.000 Euro für dich bleiben.
Im Jahr brauchst du also einen Nettoverdienst von 24.000 Euro.
Der Einfachheit halber nehmen wir an, dass dir im Schnitt 700 Euro netto pro Kunde/Jahr bleiben (mal mehr, mal weniger).
Du hast bereits erste Erfahrungen bei der Kundenakquise gemacht und weißt, dass du eine Umwandlungsquote von 20 Prozent hast: Das heißt, jeder 5. Interessent unterschreibt bei dir.
Wenn du deine Umwandlungsquote nicht kennst, frage ein paar deiner Branchenkollegen nach ihrer anfänglichen Abschlussquote.
Zusammengefasst:
- Umwandlungsquote: 20 Prozent
- Durchschnittl. Einnahmen/Kunde/Jahr: 700 Euro netto
- Ziel Einnahmen/Jahr: 24.000 Euro netto
Damit du also 24.000 Euro im Jahr verdienst, brauchst du pro Jahr etwa 35 Kunden, deren Produkte dir jährlich jeweils 700 Euro einspielen. Bei einer Umwandlungsquote von 20 Prozent bedeutet das, dass du erst einmal 175 Leads erreichen musst.
Empfehlungsmarketing durch Freunde und Bekannte wird da nicht ausreichen. Du brauchst eine Strategie, mit der du genügend Interessenten erreichst.
Welche bewährten Verkaufsstrategien es für Finanzberater gibt, kannst du in unserem Blog „6 erfolgreiche Verkaufsstrategien für Finanzberater“ nachlesen. Klicke auf den Link: https://www.mfmleads.com/allgemein/6-erfolgreiche-verkaufsstrategien-finanzberater/
In den nächsten Schritten versuchen wir jetzt diesen Bedarfs-Plan zu ermöglichen: Wie kommst du zu diesen beispielhaften 175 Kunden?
Beachte dabei, dass dieser Plan nicht in den sprichwörtlichen Stein gemeißelt ist. Er ist anpassbar, wenn sich deine eigene Situation verändert. Das solltest du dann immer wieder tun und den Bedarf neu berechnen.
Schritt 2: Wunschkunden finden
Um herauszufinden, welche Personen du zu deinen Kunden machen kannst und möchtest, stellst du dir zunächst folgende Frage: Wie sieht dein Wunschkunde aus?
Ermittle die wichtigsten sozio-ökonomischen und demografischen Hintergründe, die dein Wunschkunde haben soll: Alter, Geschlecht, Einkommen, etc. und überlege dann weiter:
Wer ist deine Zielgruppe?
Dabei geht es vor allem darum, dass du dich damit befasst, eine Zielnische – eben die Zielgruppe – für dich zu finden. Definiere deine Zielgruppe so genau wie möglich. Das geht beispielsweise damit, indem du dir überlegst, bei welchem Personenkreis du gut ankommst.
Deine Wahl hängt natürlich auch von deiner Persönlichkeit ab. Es gibt Berater, die sich sehr auf den Kunden einstellen und dadurch viele unterschiedliche Kundenschichten ansprechen können.
Andere Branchenkollegen polarisieren stärker und fokussieren sich deshalb auf die Personengruppe, denen sie mit ihrer Einstellung am ähnlichsten sind.
Hier 3 Beispiele:
- Dir liegt das handwerkliche, du hast eine „hands-on-Mentalität“ und deine Freunde würden dich eher als urigen Typ Mensch beschreiben? Dann besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass du in der Beratung von Handwerkern gut aufgehoben bist.
- Du siehst dich eher beim Thema Nachhaltigkeit, bist sehr gesellig und liebst den Wandel? Urbane Kunden – privat wie unternehmerisch – könnten dann das Richtige für dich sein.
- Du bist eine Frau und die Finanzberatung für Frauen ist dir ein Anliegen? Du möchtest, dass endlich auch mehr Frauen ihre Finanzielle Freiheit erreichen können? Dann ist die Finanzberatung für Frauen dein Steckenpferd.
Tipp vom Experten für die Zielgruppen-Wahl:
Damit du eine passende Zielgruppe für dich findest, solltest du auf folgende drei Gesichtspunkte achten:
#1: Deine Zielgruppe sollte wirtschaftlich rentabel sein. Als Finanzberater macht es Sinn sich auf eine Zielgruppe zu fokussieren, die nicht nur einen Bedarf, sondern auch finanzielle Mittel hat. Wenn du dich auf Schuldnerberatung fokussierst, wirst du einen hohen sozialen Impact liefern, jedoch weniger Umsatz machen können.
#2: Deine Zielgruppe muss zu deiner Persönlichkeit bzw. Sozialisierung passen. Du warst auf einer Privatschule und deine Eltern sind Mitglieder im Rotary Club? Dann bist du anders sozialisiert als ein Berater, der viel Zeit auf Fußballplätzen verbracht hat und in öffentlichen Schulen war. Dadurch hast du auch unterschiedliche Werte vermittelt bekommen.
Unsere Erfahrung ist, dass deine Werte nicht zu weit weg von denen deiner potenziellen Kunden liegen sollten. Mach dir also zuerst deine eigenen Werte bewusst.
#3: Deine Zielgruppe sollte dir sympathisch sein und umgekehrt. Dieser Punkt ist die logische Konsequenz aus Punkt #2. Sympathie ist eine Grundvoraussetzung, damit Vertrauen entstehen kann. Oder anders gesagt: Je mehr Gemeinsamkeiten du mit deinem Kunden hast, desto schneller können Vertrauen und eine Kundenbeziehung samt Umsatz entstehen.
Wie du siehst, gilt in der Finanzberatung das Motto: Je ähnlicher du deiner Zielgruppe bist, desto höher sind deine Erfolgschancen. Mit diesem Wissen solltest du an die Auswahl deiner Wunschkunden herangehen.
Was ist deine Spezialisierung?
Als Finanzberater überzeugst du natürlich auch mit deinem Fachwissen aus deiner Spezialisierung – beispielsweise Versicherungen für Gewerbetreibende, Finanzierungen für Eigenheime, Immobilienveranlagung oder Planung der Finanziellen Freiheit.
Aufgrund der jeweiligen Spezialisierung findest du die Themengebiete bzw. Problematiken deiner Zielgruppe. Hat ein Interessent Fragen dazu, kannst du diese mit deiner Expertise auf dem Gebiet schnell und gezielt beantworten – du strahlst somit Kompetenz aus.
Deine Spezialisierung sollte zu deiner Zielgruppe passen. Warum du darauf achten solltest, möchten wir anhand eines Beispiels erklären: der Finanzberatung für Frauen.
So banal das klingen mag, aber: Hast du dich als Mann auf Finanzberatung für Frauen spezialisiert, wirkt das weniger authentisch als die Beratung durch eine Frau. Wenn es um die speziellen Bedürfnisse der Frauen – wie Geburt oder Karenz – oder deren möglichen Altersvorsorgelücken geht, haben Frauen oft ein anderes Gespür bzw. die notwendige Erfahrung.
Gerade in diesem Bereich haben wir in unserer langjährigen Tätigkeit als Finanzberater viele Branchenkolleginnen mit sehr guten Umsetzungen gesehen, aber nur wenige Branchenkollegen. Darum: Achte darauf, dass du bei deiner Zielgruppe mit deiner Spezialisierung authentisch wirkst.
Wie ist dein Umfeld und das deiner Klienten?
Gerade zu Beginn deiner Finanzberater-Karriere musst du überlegen, wie du dein Umfeld erweitern und dich sichtbar machen kannst. Denn mit genügend Sichtbarkeit kannst du einen Sog an Neukunden aufbauen.
Folgende Fragen helfen dir dabei: Liest deine Zielgruppe gerne? Kannst du sie eventuell über Vorträge, Webinare oder einen Blog erreichen? Weißt du ein Unternehmen, das deine Dienste brauchen könnte und offen dafür ist?
Wenn du die ersten Kunden hast, kannst du deren Umfeld für Empfehlungen nutzen. Jeder Kunde hat „Ja“ zu dir und deiner Art als Berater gesagt. Die Wahrscheinlichkeit, dass deren Umfeld – Freunde, Familie und Kollegen – dich ebenso positiv wahrnimmt, ist also hoch.
Hast du dir diese Punkte überlegt, kannst du dich mit der nächsten Frage beschäftigen: Wo findest du deine Wunschkunden?
Schritt 3: Potenzielle Kunden finden
Wenn du nun deine Spezialisierung und deine Zielgruppe aufeinander abgestimmt hast, musst du genau die Personen finden, die du in deiner Zielgruppe definiert hast.
In der Regel kannst du dein eigenes Umfeld für die ersten Kontakte nutzen: Freunde von Freunden, ehemalige Studienkollegen oder aus der Ausbildung, die Eltern einer Bekanntschaft, etc.
Außerdem kannst du dir überlegen, auf welchen sozialen Plattformen deine Wunschkunden zu finden sind. Auch die Teilnahme an unterschiedlichen Veranstaltungen, bei denen deine Zielgruppe stark vertreten ist, hilft dir bei der Lead-Gewinnung.
Biete bei deinen potenziellen Kunden Workshops oder Trainings an, vernetze dich mit Kooperationspartnern – wie Immobilienmakler oder Bauträger – oder halte Fachvorträge an Fachhochschulen oder in Netzwerken deiner Wunschkunden. Dadurch erhöhst du deine Reichweite und kannst mit dieser Form der Kaltakquise schon einmal Interessenten gewinnen.
Schöpfe alle Möglichkeiten aus: Im klassischen Marketing steht dir ein breites Repertoire von der Zeitungsanzeige bis hin zur Postwurfsendung zur Verfügung.
Im Online-Marketing kannst du mit deiner eigenen Website Kunden über den Blog gewinnen, Werbung auf Google schalten, Videos auf YouTube veröffentlichen und in Netzwerken wir Facebook Beiträge und Kurzvideos posten.
Du willst mehr zur Kaltakquise erfahren? Dann ist unser Beitrag „Kaltakquise im Außendienst: 7 Tipps für mehr Erfolg als Finanzberater“ das Richtige für dich. Klicke einfach auf den Link: https://www.mfmleads.com/allgemein/7-tipps-fuer-die-kaltakquise-im-aussendienst/
Für mehr Möglichkeiten zur Lead-Gewinnung kannst du außerdem unseren Beitrag „Finanzleads: 5 erfolgreiche Methoden zur Lead-Gewinnung“ lesen: https://www.mfmleads.com/allgemein/finanzleads-5-erfolgreiche-moeglichkeiten-zur-lead-gewinnung/
Für Vermögensberater haben wir zudem eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Kundengewinnung: https://www.mfmleads.com/allgemein/vermoegensberater-kunden-gewinnen-schritt-fuer-schritt-anleitung-5-erfolgreicher-branchenkollegen/
Schritt 4: Mit dem ersten Eindruck überzeugen
Du bist gerade am Anfang deiner Berufslaufbahn häufig in der Situation, dass du deine Interessenten vorab nicht kennst. Was in diesen Situationen zählt, ist der erste Eindruck.
Wenn du mit deinem ersten Eindruck überzeugst, wirkt sich das positiv auf den weiteren Verlauf deiner potenziellen Akquisegespräche aus – ein schlechter Eindruck dafür negativ.
Um bereits durch dein Auftreten einen positiven Eindruck zu hinterlassen, solltest du auf folgende Punkte achten:
1. Zähne zum Trocknen an die Luft hängen aka. lächeln: Amerikanische Studien zeigen, dass du mit einem Lächeln bereits dein Ansehen und deine Sympathie verbessern kannst. Außerdem bleibst du länger im Gedächtnis und wirst von deinem Umfeld besser bewertet.
2. Sei kein Duftbaum: Deo ist okay, aber weder Beraterinnen noch Berater sollten eine Parfum-Wolke nach sich ziehen. Setze nur auf dezente Düfte und verwende sie sparsam.
3. Der perfekte Handschlag: Sich zur Begrüßung die Hand zu schütteln, ist in der westlichen Kultur ganz normal. Allerdings solltest du darauf achten, dass du trockene Hände hast und die Begrüßung etwa drei bis vier Sekunden dauert – alles darüber hinaus kann eine verunsichernde Wirkung auf dein Gegenüber haben.
4. „Sieh mir in die Augen, Kleines“: Versuche immer wieder Blickkontakt herzustellen. Das zeigt Offenheit und Interesse. Blickkontakt heißt aber nicht starren oder, dass du den Blickkontakt erzwingen sollst – das wirkt beängstigend.
5. Dress for success: Wie bereits öfters erwähnt, sammelst du immer dann Sympathiepunkte, wenn sich die Zielgruppe mit dir identifizieren kann. Versuche, dich entsprechend dem Anlass – also passend zur Zielgruppe – zu kleiden. Jogginghose bei einer Messe? No-Go! Jeans bei einem Fachvortrag in einer Fachhochschule? Ja, solange keine Löcher und Flecken darauf sind.
6. Achte auf deine Stimme: Natürlich kannst du dir deine Stimme nicht aussuchen oder dir mal eben eine andere ausleihen. Nichtsdestotrotz solltest du darauf achten, dass du bei deinen Gesprächen nicht zu hoch oder zu schnell sprichst.
Manche Menschen neigen bei Nervosität dazu, nach Luft zu schnappen oder sich ständig zu räuspern. Versuche dir bewusst zu machen, welche dieser Probleme dich unter Umständen betreffen und arbeite bewusst dagegen.
Versuche mit Begeisterung und Betonungen zu sprechen. Deine Energie überträgt sich in der Regel auch auf dein Gegenüber (bei einem Vortrag auf dein Publikum).
Zusatztipp: Wenn du in einem Vier-Augen-Gespräch bist, solltest du regelmäßig den Namen deines Gesprächspartners verwenden.
Schritt 5: Die richtigen Argumente im Akquisegespräch wählen
Viele Finanzberater suchen verzweifelt nach den „richtigen Verkaufsargumenten“, um Interessenten zu einer Erstberatung zu bewegen.
Unsere Erfahrung zeigt aber: Fragen funktionieren wesentlich besser als Verkaufsargumente. Die meisten Interessenten kennen die Argumente der Finanzberater oder generell von Vertretern und hören schon automatisch weg.
Gib ihnen stattdessen etwas mit, worüber sie nachdenken müssen und das sie beschäftigt. So kannst du auch viel leichter in den Dialog mit deinem Interessenten kommen und ihn so von dir sowie deinen Produkten überzeugen.
Mit diesen 5 Fragen holst du den Interessenten vom Akquise- zum Beratungsgespräch:
Mithilfe dieser 5 Fragen zeigst du deinem Interessenten Probleme auf, die er gerade hat. Viele Menschen sind sich ihrer finanziellen Situation bzw. der Probleme nicht bewusst oder nehmen diese einfach hin.
Hast du erst einmal mit den geschickt gestellten Fragen den ersten Denkanstoß gegeben, kannst du dem potenziellen Kunden mehrere Lösungen aus deinem Dienstleistungsportfolio anbieten. Genaueres zu seinen Optionen gibst du ihm dann während des Beratungsgesprächs – und schon hast du einen Termin.
Diese Sätze solltest du beim Akquisegespräch vermeiden
Wie du jetzt weißt, solltest du generell von Verkaufsargumenten absehen, wenn du deine potenziellen Kunden für ein Beratungsgespräch bei dir gewinnen möchtest.
Wir haben uns allerdings noch ein paar Aussagen herausgepickt, die wir in der Beratung besonders häufig gehört haben und die unserer Erfahrung nach den gesamten Gesprächsablauf torpedieren:
1. Falsche Behauptungen wie „Ich weiß, wie man finanziell frei wird“, obwohl du das selbst für dich noch nicht erreicht hast.
2. Reiner Produktverkauf, ohne davor die Bedürfnisse des Kunden erhoben zu haben mit Sätzen wie: „Produkt A passt einfach für jeden, Produkt B ist auch für jeden geeignet und Produkt C ist vielleicht nicht wirklich, was du brauchst, aber das bekommen wir schon hin“.
Mit diesen Aussagen vermittelst du keinerlei Kompetenz, sondern wirkst gierig und gleichgültig gegenüber den Wünschen deiner Kunden.
3. „Du musst aber investieren, weil…“, also Druck aufbauen: Der Interessent fühlt sich genötigt und in die Ecke gedrängt. Seine Reaktion: Er wird kein Beratungsgespräch bei dir vereinbaren und schon gar nicht bei dir abschließen.
4. Aufgeblasene Werbeversprechen wie „Ich habe ein tolles Produkt mit unschlagbaren Konditionen“ oder „über uns machst du jährlich 10% Rendite“: Diese Floskeln haben Interessenten schon zu oft gehört und schenken ihnen darum keine Glaubwürdigkeit. Sei ehrlich und versuche deinen potenziellen Kunden durch Fakten zu überzeugen.
5. Falsche Versprechen, die du nicht halten kannst: „Ich kann alles für dich machen“. Nein, das kannst du nicht. Manchmal bist du nicht der Fachmann oder brauchst Unterstützung. Es ist keine Schande das zuzugeben oder einmal an den Experten zu verweisen.
Zum Beispiel: Biometrische Risiken fallen vielleicht einfach nicht in dein Fachgebiet und du wirst diesen Punkt auslagern müssen. Und mal abgesehen davon, musst du nicht „alles“ für deine Kunden machen. Kunden sind wichtig, keine Frage, aber du brauchst dafür nicht deine Seele zu verkaufen!
Der nächste Schritt ist für den Interessenten und für dich essenziell – ansonsten könntet ihr beide eure Zeit verschwenden.
Schritt 6: Kundenabsichten erkennen
Du hast mittlerweile bei deinem Gesprächspartner mit deinem ersten, zweiten und dritten Eindruck überzeugen können. Bleibt die Frage, ob der Interessent – und auch du – dieses Gespräch wirklich wollen.
Damit du deine Zeit nicht mit der Beratung eines Kunden ohne Potenzial verschwendest, muss du deine Interessenten in einem Vorgespräch mit diesen Fragen „vorsortieren“:
- Hat der potenzielle Kunde ein konkretes Interesse an deinen Produkten?
- An welchen Produkten aus welchem Segment ist er interessiert? Pensionsvorsorge, Fonds, Immobilienfonds?
- Wie viel kann der Interessent ca. pro Monat investieren?
Die letzte Frage nimmst du zu einem späteren Zeitpunkt – nämlich beim ersten Beratungstermin – noch einmal wesentlich präziser auf. Im Vorgespräch geht es nur darum, dass du einschätzen kannst, ob dein Gesprächspartner überhaupt die finanziellen Mittel besitzt, langfristig zu investieren.
Wichtig ist außerdem, dass du bei der Frage, worin dein Interessent investieren möchte, gut aufpasst. Es kann sein, dass die gewünschte Richtung oder ein Teil davon nicht deiner Spezialisierung bzw. Dienstleistungsspektrum als Vermögensberater (z.B. Finanzberatung, Versicherung, Immobilienveranlagung, etc.) entspricht. Auch daran kannst du noch vor dem ersten Beratungstermin erkennen, ob der Interessent für dich als Kunde geeignet ist oder nicht.
Zeigt der potenzielle Kunde während des Vorgesprächs Interesse an deinen Produkten? Hat er die finanziellen Mittel für eine Investition? Seid ihr einander sympathisch? Wenn du alle drei Fragen mit „Ja“ beantworten kannst, vereinbarst du einen Termin für die Erstberatung.
Schritt 7: Erstberatung aka Erstes Verkaufsgespräch
Bereite dich und deinen Interessenten umfassend auf das erste Verkaufsgespräch vor. Deinem potenziellen Kunden schickst du vor dem Termin einen Fragebogen, mit folgenden Punkten:
- Monatliche Einnahmen und Ausgaben: Miete, Kredit, Lebensmittel, Auto etc.
- Höhe der Ersparnisse
- Höhe der gewünschten monatlichen und einmaligen Investition
- Berufliche und persönliche Ziele und Vorstellungen
- Vorstellungen und Wünsche zur finanziellen Freiheit
Die Antworten auf diese Fragen gehst du mit deinem Interessenten im Zuge der Erstberatung durch. So kannst du schon eine vorläufige Bedarfsanalyse erstellen und dein potenzieller Kunde hat sich im Vorfeld mit seiner finanziellen Situation genauer auseinandergesetzt.
Am Ende des Termins fragst du deinen Interessenten noch einmal direkt:
- Welches Ziel hat die höchste Priorität? (Finanzielle Freiheit, Vorsorgelücke schließen, Immobilienkauf, etc.)
- Was ist die maximal mögliche monatliche Investment-Summe und wie viel möchte der Interessent tatsächlich investieren?
Danach vereinbarst du einen Termin für das Folgegespräch, in dem du deine Auswahl an Produkten präsentierst. Plane den Termin möglichst zeitnah.
Tipp vom Experten: Lass deinen Interessenten viel zu Wort kommen und versichere dich immer wieder, dass du seine Interessen richtig verstanden hast. Das schafft Vertrauen und vermittelt einen kompetenten Eindruck.
Mehr Tipps für das erste Verkaufsgespräch findest du im Blogbeitrag „Verkaufsgespräch Finanzberatung: 6 Tipps, wie du den Auftrag erhältst“.
Schritt 8: Folgetermin aka Zweites Verkaufsgespräch
Im zweiten Verkaufsgespräch präsentierst du dem potenziellen Kunden mehrere Strategien, um seine Ziele zu erreichen. Gemeinsam erarbeitet ihr, welche Investitionshöhen und -formen dafür sinnvoll sind.
Der potenzielle Kunde soll das Gefühl bekommen, selbst die Entscheidung zu treffen. Bereite also ein Portfolio vor, bei dem er nur zwischen guten Optionen wählen und somit keine falsche Entscheidung treffen kann.
Am Ende des zweiten Verkaufsgesprächs legt ihr einen Unterschrift-Termin fest.
Das Datum für den Termin sowie eine detaillierte Dokumentation inkl. Zeitplan und Kostenauflistung für die Investitionen schickst du per Mail an deinen Interessenten.
Tipp vom Experten: Lass dich auf Kompromisse bei der Investitionshöhe ein. Es kann sein, dass dein Interessent zwar monatlich mehr investieren könnte, aber lieber niedriger einsteigen möchte. Baue jetzt keinen Druck auf, sondern schlag’ vor, dass du die Investment-Summe niedrig ansetzt und nach ein paar Monaten ein Fazit mit dem Kunden ziehst.
So kann er sich langsam an diese Investitionen gewöhnen, vielleicht schon erste Erfolge verzeichnen und Vertrauen zu Geldveranlagungsformen aufbauen.
Schritt 9: Umsetzungstermin aka Abschluss
Bei diesem Termin gehst du noch einmal alle Unterlagen mit dem Kunden durch. Letzte offene Fragen werden geklärt und dann setzt dein Kunde endlich die Unterschriften. Deine Arbeit ist damit allerdings noch nicht vorbei, denn die Kundenpflege gehört ebenfalls zum Alltag eines Finanzberaters.
Vereinbare darum gleich einen „Kontrolltermin“. Wann sollte dieser stattfinden?
Option 1: Wenn dein Kunde noch Investitionspotenzial hat, empfehlen wir einen Beratungstermin nach 6 Monaten. In dieser Zeit sollte sich der Kunde an die monatliche Investition gewöhnt haben und einschätzen können, ob er noch mehr investieren kann und möchte.
Option 2: Investiert dein Kunde bereits das ihm mögliche Maximum, solltest du einen Beratungstermin in 12 Monaten festsetzen. Bis dahin hat sich vielleicht dessen finanzielle Situation verändert.
Deine Checkliste für die Kundenakquise
Jetzt haben wir dir ziemliche viele Informationen auf einmal gegeben. Hast du dir noch gemerkt, was Schritt 1 war? Oder Schritt 2? Und worauf du bei den einzelnen Schritten achten solltest? Nein? Gar kein Problem, denn wir haben dir eine Checkliste für die Kundenakquise zusammengestellt.
Darin sind die Schritte noch einmal kurz zusammengefasst. Außerdem haben wir unsere Tipps für dich aufgelistet. So kannst du deine Liste ideal für die Kundenakquise nutzen und dir unsere Tricks falls nötig ins Gedächtnis rufen.
So kommst du zu deiner Checkliste: Abonniere einfach unseren Newsletter, denn deine erste Nachricht enthält die Checkliste. In den folgenden Wochen bekommst du dann weitere wichtige Tipps und Tricks von uns.
Fazit: Erfolgreiche Kundenakquise ist ein aufwändiger und zeitintensiver Prozess
Unsere Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Kundenakquise ist sehr lange, aber dafür auch dementsprechend ausführlich. Wir wollten dir damit den Einstieg in den Job als Finanzberater vereinfachen oder dir ein paar neue Methoden verraten, an die du vielleicht noch nicht gedacht hast.
Wenn du dir bis hierhin alles aufmerksam durchgelesen hast, ist dir sicherlich eines aufgefallen: Damit du Kunden gewinnst, braucht es einen langen Atem, viel Vor- und Nachbereitung sowie ein bisschen Glück.
Das Wichtigste ist sicherlich, dass du deine Zielgruppe bestimmst. Nur mit der für dich richtigen Zielgruppe kannst du dich Schritt für Schritt nach unserem Leitfaden von der Kundenakquise bis zum Beratungsgespräch und schlussendlich zum Verkauf vorarbeiten. Bei der falschen Kundengruppe bleibt es vermutlich beim Versuch der Kontaktaufnahme.
Der von uns aufbereitete Leitfaden ist natürlich nur ein Weg, wie du an Kunden gelangst – allerdings auch ein bewährter.
Wir haben lange Veranstaltungen organisiert, Vorträge gehalten, unser Netzwerk aufgebaut und gepflegt, das Umfeld unserer Kunden genutzt und zahlreiche Vorgespräche geführt. Auch heute noch nutzen wir manche dieser Methoden, um unseren Kundenstamm zu erweitern – nicht, weil wir es müssen, sondern weil wir es wollen.
Uns fällt aber immer wieder auf, wie viel Zeit wir in diese Art der Kundenakquise stecken müssen, bis sie sich bezahlt macht. Wie oft wir uns wiederholen, dieselben Dinge sagen und dann doch immer wieder einmal feststellen müssen: „Das hat sich jetzt nicht ausgezahlt“ – auch das müssen wir uns eingestehen.
Mittlerweile können wir sagen, dass uns diese Erfahrungen eines lehren und eins ums andere Mal beweisen: Unser Motto bei MFM Leads „Work smart not hard“ macht sich bezahlt. Denn mit unserem Marketing Tool – dem My First Million Game – fallen viele der oben genannten Schritte für die Kundenakquise wesentlich kürzer aus oder sogar ganz weg! Lass uns das etwas genauer erklären.
Kundenakquise neu gedacht und leicht gemacht mit dem My First Million Game
Du hast als Finanzberater am Anfang deiner Laufbahn arbeitsintensive Wochen, Monate – eventuell auch Jahre – vor dir, bis du dir deinen Kundenstock aufgebaut hast. Wir finden, dass das nicht sein muss und soll.
Du sollst deine Arbeitswoche nicht mit 60 Stunden Kundenakquise verbringen, sondern das machen, was dir Freude bereitet: Menschen helfen, ihre finanzielle Situation zu verbessern.
Unser My First Million Game für Finanzberater hilft dir bei der niederschwelligen Lead-Gewinnung und der einfachen Kundenakquise. Lass Freunde, Bekannte und deren Gäste an einer Spielrunde teilnehmen: Dort erleben sie, wie sie durch smartes Anlegen ihr Startkapital von 100.000 Euro vervielfachen können.
In nur einer Stunde können die Teilnehmer 20 Jahre Markterfahrung gewinnen, indem sie ein echtes Börsenszenario aus der Vergangenheit nachspielen. Und du? Du hast die Chance, die Spieler kennenzulernen, Vertrauen aufzubauen, eine Beziehung herzustellen und deine Expertise zu beweisen.
Nach der Spielrunde gibt es noch eine Analyse, in der du deine Teilnehmer reflektieren lässt und ihnen spannende Fakten aus der Finanzwelt näher bringst. In der Regel wollen 6 von 10 Teilnehmern eine Beratung, 3 von 10 eine eigene Spielrunde oder geben zumindest eine Empfehlung für dich ab. Dadurch kommst du ständig zu neuen Leads, da sich dieser Vorgang beliebig oft wiederholen lässt.
Bei den Beratungen haben viele deiner potenziellen Kunden bereits im Spiel erlebt, dass Investieren eine sinnvolle Taktik für den Vermögensaufbau ist. Sie wollen ihre finanzielle Situation verbessern und du musst sie nicht lange von dir und deinen Produkten überzeugen.
Im Normalfall sind die Beratungsgespräche mit My First Million-Spielern darum kürzer und weniger nervenaufreibend.
Du glaubst uns nicht? Wie weiter oben erwähnt: Wir machen keine Versprechen, die wir nicht halten können… Aber natürlich können wir deine Skepsis verstehen – auch für viele unserer Branchenkollegen klang das zu gut, um wahr zu sein.
Mittlerweile setzen viele von ihnen unser Spiel erfolgreich für die Kundenakquise und Lead-Gewinnung ein. Damit erwirtschaften die Besten unter ihnen sogar einen Mehr-Umsatz von 100.000 Euro pro Jahr.
Teste doch selbst die Verkaufsmagie unseres Spiels in einer online Spielrunde für Finanzberater – kostenlos und unverbindlich! Klicke einfach auf den Link zur Seite, such dir einen Termin aus und melde dich direkt an: https://www.mfmleads.com/produkt/spielrunde-finanzberater/
Wir freuen uns auf ein Kennenlernen bei einer unserer Spielrunden!
Liebe Grüße
Alexander & Wolfgang
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